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Instabilität des oberen Sprunggelenkes (OSG)

von | Dez 20, 2021

Unser Fußvideo

Mobilisation mit der Bandage

Möglichkeiten der Behandlung:

Eine Instabilität des oberen Sprunggelenkes kann entstehen, wenn die Bänder nach einem Trauma überdehnt oder teils oder ganz gerissen sind und danach nicht mehr stabil zusammengewachsen sind. Dies wird als „mechanische Instabilität“ bezeichnet. Möglicherweise ist aber auch das Zusammenspiel von Gelenkknöchel, Bändern und Muskeln gestört. Wenn sich ein Fußgelenk dauerhaft instabil anfühlt, liegt dies nicht nur an überdehnten Bändern, sondern auch an einer Störung der Tiefenwahrnehmung und einer  dadurch erworbenen Störung der Muskelkoordination.

Eine dauerhafte (chronische) Instabilität des Sprunggelenkes kann sich aus einer Verstauchung des Gelenks entwickeln. Ein instabiles Sprunggelenk kann leichter erneut umknicken und kann bei schweren Distorsionen anhaltend instabil bleiben. Es zeigt sich in der Untersuchung unter anderem ein Schubladeneffekt. Dies kann zu einer erhöhten Verletzungsgefahr auch des Knorpels führen. Chronische Schwellungszustände gehen mit Schmerz und Mobilitätseinschränkung einher.

Kraft- und Koordinationstraining ist bei der Behandlung eines chronisch instabilen Fußgelenks hilfreich und Mittel der Wahl. Erst nach ausgiebigem frustranem Training und Eigenübungen sowie Physiotherapie kann bei bleibenden Instabilitäten aber auch eine Operation sinnvoll sein.

Konservative Behandlungsformen:

Physiotherapie und Eigentraining kann zur Kräftigung und Aktivierung der inneren und äußeren Zügel des Sprunggelenkes beitragen und zu mehr Stabilität verhelfen. Das regelmäßige Training hilft die Reaktionszeit zu verbessern und der nächsten Umknickverletzung vorzubeugen.

Wurde bei Ihnen eine Sprunggelenksinstabilität festgestellt und Sie neigen regelmäßig zu Verstauchungen kann das zeitweise Tragen einer Orthese zur Stabilisierung des Gelenks verhelfen. Durch zusätzliche Übungen kann dies zusätzlich zu einer Kräftigung beitragen.

Erste Hilfe Maßnahmen bei einer Umknickverletzung:

P= Pause: Hören Sie umgehend mit der sportlichen Aktivität auf.

E = Eis: Kühlen Sie die betroffene Stelle etwa 15 bis 20 Minuten lang und pausieren Sie wieder. Wiederholen Sie den Vorgang mehrmals am Tag!

C = Compression: Wenn möglich, sollten Sie einen Kompressionsverband anlegen. Hierzu wird zusätzlich ein Salbenverband der betroffenen Stelle z.B. mit einer Schwellungs- und Entzündungsreduzierenden Salbe  empfohlen.

H= Hochlagern: Lagern Sie das betroffene Gelenk hoch.

Sollten die Übungen und die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht helfen, melden Sie sich bei uns in der Fußsprechstunde – wir beraten Sie gerne!

Operative Behandlung:

Mittels Schlüssellochtechnik kann eine Spiegelung (Arthroskopie) des befallenen Gelenkes erfolgen,  Hier wird der Knorpel evaluiert und ebenfalls im Fall einer Schädigung stadiengerecht Rekonstruiert. Hier haben wir mehrere Methoden der Rekonstruktion, von injizierbarem Gel bis zu auftragbaren Matrices, die die Neubildung von Knorpel unterstützen. Ebenfalls werden störende Bandnarben, die im Gelenk funktionell klemmen und für Schmerzen sorgen, debridiert. Danach können Bänder und Kapsleanteile rekonstruiert werden. Auch offene Operationsverfahren kommen hier zum Einsatz. Die Erreichbarkeit verschiedeneartiger Schäden spielt eine grosse Rolle zur Entscheidung über das richtige OP Verfahren. Schäden bzgl. der Bänder bzw. des Knorpels können so schwerwiegend sein, das es auch zu einer Versteifung oder endoprothetischen Versorgung des Sprunggelenkes kommen kann.

Nach einer Operation ist es von Vorteil, nach zwei bis drei Wochen mit Bewegungs-, Kraft- und Koordinierungsübungen zu beginnen. Bevor Sie Aktiv mit den Übungen beginnen, sprechen Sie dies vorher unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Postoperative Folgen wie Schwellneigung oder Bewegungseinschränkungen können langwierig sein.

Übungen für das obere Sprunggelenk:

Gewinnen Sie Ihre Stabilität zurück – sowohl nach einer Umknicksverletzung oder um diese zu vermeiden!

1. Einbeinstand

  • Stellen Sie sich zunächst auf einem Bein und versuchen Sie die Ballance für min. 5 Sekunden zu halten.
  • Wiederholen Sie die Übung 15-20 mal pro Seite.
  • Diese Übung kann zu Hause beim Zähneputzen umgesetzt werden

 

2. Einbeinstand auf instabilen Untergründen

  • Das Sprunggelenk wird gefordert und die inneren und äußeren Zügel werden aktiviert und gewinnen an Stabilität
  • Nehmen Sie sich ein eingerolltes Handtuch, eine Matte etc. zur Hand und versuchen Sie den Schwierigkeitsgrad zu steigern.
  • Begeben Sie sich in die Ausgangsposition und stellen Sie den forderen Fuß auf Ihren instabilen Untergrund
  • Verlagern Sie nun Ihr Gewicht auf das fordere Bein und balancieren Sie nun für ca. 5 Sekunden.
  • Wiederholen Sie die Übung für ca. 15-20 mal pro Seite

 

3. Sterntippen

  • Die Körpergewichtsbelastung wandert in die verscheidenen Achsen des Sprunggelenkes.
  • Kleben Sie sich ein Quadrat auf Ihren Boden oder Suchen Sie sich eine Fliese um dies nachzustellen.
  • Stellen Sie sich mit einem Fuß in die Mitte des Quadrates und verlagern Sie dort Ihr Gewicht.
  • Mit dem anderen Fuß tippen Sie nun ohne den Fuß erneut abzusetzen nach vorne, zur Seite und nach hinten.
  • Wiederholen Sie die Übung ca. 10 mal pro Fußseite

 

4. Einbeinspringen im Quadrat

  • Das Springen in verschiedenen Richtungen dient einer schnelleren Reaktion des inneren und äußeren Zügelaparat gewährleistet wird.
  • Kleben Sie sich ein Quadrat auf Ihren Boden oder Suchen Sie sich eine Fliese um dies nachzustellen.
  • Stellen Sie sich mit einem Fuß in die mitte des Quadrates und verlagern Sie dort hin Ihr Gewicht.
  • Begeben Sie sich nun in den Einbeinstand und Springen zu jeder Seite aus dem Quadrat raus und wieder rein.
  • Wiederholen Sie diese Übung ca. 10 mal pro Seite.

 

5. Einbeinstand auf einem Handtuch

  • Nehmen Sie sich ein großes Handtuch zur Hand und falten Sie es in mehrere Faltstufen.
  • Sie stellen so einen wackeligen Untergrund her und aktivieren so die inneren und äußeren Zügel Ihres Sprunggelenkes.
  • Stellen Sie sich mit einem Fuß auf das gefaltete Handtuch und balancieren Sie nun für ca. 15-20 Sekunden pro Seite.
  • Diese Übung eignet sich zum Beispiel zu Hause während des Zähneputzens.

 

Mobilisation für das obere Sprunggelenk mit der Orthese:

Sie sind Umkgeknickt?

Das bedeutet jedoch noch lange kein BEINBRUCH!

Durch Mobilisierende Übungen können Sie Ihre Stbilität wieder zurückgewinnen.

Ein Umknicktrauma braucht Zeit und Arbeit um wieder Fit zu werden!

Beachten Sie:

  • Besprechen Sie die Übungen vorher mit Ihrem behandelnden Arzt!
  • Nehmen Sie sich für diese Übungsreihe mit der Orthese ein Stuhl oder eine andere Methode zu Hilfe um den verletzten Fuß zu entlasten.
  • Gehen Sie bei den Übungen nicht über Ihre Schmerzgrenze hinaus.

1. Mobilisation des Sprunggelenkes

  • Nehmen Sie sich ein Stuhl oder eine andere Methode zu Hilfe um den verletzten Fuß zu entlasten.
  • Stellen Sie sich nun Schulterbreit auf und Gehen Sie nun in eine leichte Kniebeuge.
  • Wiederholen Sie die Übung 8-15 mal.

 

2.Einbeinstand

  • Wenn Sie die gestütze Übung geschafft haben können Sie versuchen das Gewicht auf Ihr verletzten Fuß zu verlagern.
  • Das gesunde Bein heben Sie nun an schwingen dies  nun hin und her um die Belastungen des Verletzten Fußes zu dosieren.
  • Wiederholen Sie den Übung 8-15 mal

 

3. Sprunggelenksstabilität mit Wackelbrett

  • Diese Übung sollten Sie durchführen, wenn Sie die ersten beiden Übungen 2-3 Tage durchgeführt und diese gut geklappt haben.
  • Alternativ zum Wackelbrett können auch andere Instabile Untergründe verwendet werden wie zum Beispiel ein Handtuch.
  • Die Winkelgrade des Sprunggelenkes kann mit dieser Übung etwas gesteigert werden.
  • Kippen Sie den Fuß vorsichtig nach innen und außen – dabei können Sie den Winkel selbst dosieren.
  • So können Sie die Elastizität steigern und trainieren.
  • Wiederholen Sie die Übung 8-15 mal.

 

4. Handtuch anheben

  • Nach Testung der Elastizität muss die Aktivität der Muskel trainiert werden.
  • Heben Sie mit dem Verletzten Fuß ein Handtuch auf, indem Sie es mit den Zehen vom Boden greifen, hochgehen und wieder los lassen.
  • Wiedrholen Sie die Übung 8-15 mal.

 

5. Kleine Kiniebeuge auf einem Handtuch

  • Wenn Sie aureichend Kraft und Abschellung erreicht haben, können Sie Ihr Fuß wieder Fit für den Alttag zu machen.
  • Nehmen Sie sich ein Handtuch zu Hand und rollen dies ein, damit ein instabiler Untergrund entsteht.
  • Gehen Sie nun in den Ausfallschritt und stellen dabei vorsichtig Ihren verletzten Fuß auf das Handtuch.
  • Gehen Sie nun in eine Kleine Kniebeuge und kommen dann wieder hoch.
  • Wiederholen Sie die Übung 8-15 mal.
  • Dies sorgt für die notwendige Aktivierung der Muskulatur innen und außen um hier wieder die Zügelsystematik zu trainieren.

 

6. Kleine Kiniebeuge auf einem Handtuch mit leichten Schub aufs vordere Knie

  • Durch die Kniebeuge nach vorne bekommt Ihr Sprunggelenk einen Schub wodurch es mehr Stabilität gewinnt.
  • Nehmen Sie sich ein Handtuch zu Hand und rollen dies ein, damit ein instabiler Untergrund entsteht.
  • Gehen Sie nun in den Ausfallschritt wie in der Übung davor und stellen dabei vorsichtig Ihren verletzten Fuß auf das Handtuch.
  • Bringen Sie nun Ihr Knie nach vorne und kommen dann wieder hoch.
  • Wiederholen Sie die Übung 8-15 mal.

 

7. Venenpumpe

  • Eine regelmäßige Bewegung auch der Hüft- und Kniegelenke sorgt dafür, das das Venöse Blut abströmt.
  • Die Übung ist eine wichtige Abschwillhilfe
  • Legen Sie sich mit Ihrem Rücken auf eine weiche Unterlage und Strecken Ihre Beine aus
  • Heben Sie nun das bertoffene Bein und bringen Sie das Knie in Richtung Knie.
  • Strecken Sie es dann wieder nach vorne aus.
  • Wiederholen Sie die Übung 8-15 mal.

 

7. Beugen und Strecken der Zehen zum Abschwellen

  • Die Venenpumpe des Sprunggelenkes ist eine wichtige Aschwellhilfe.
  • Das regelmäßige Bewegen der Wadenmuskulatur durch das Anziehen der Zehen in Richtung der Nasenspitze und das Runterdrücken des Vorfußes sorgt dafür das die Venen ausgepresst werden und somit die Abschwellung fördert.
  • Wiederholen Sie die Übung 10-15 mal.

 

7. Kraftigung mit dem Thearaband

  • Mit dem Theraband können Sie die Zügel ganz gezielt trainieren.
  • Das Training für die äußeren Zügelmuskeln der Poreneusgruppe ist die Ergänzung für Ihr Außenband.
  • Legen Sie sich erneut mit Ihrem Rücken auf eine weiche Unterlage und nehmen sich ein Theraband zur Hand.
  • Legen sie dies nun von Außen um Ihre Orthese und halten Sie es mit dem anderen Fuß feste.
  • Beugen sie Ihren Fuß nach innen mit leichtem Druck gegen das Theraband.
  • Wiederholen Sie die Übun 10-15 mal.

 

Hinweis:

  • Die Übungen eignen sich in Zusammenhand mit der Orthese bei einer Umknickverletzung.
  • Diese können auch nach dem abtrainieren der Orthese (in der Regel nach ca. 4-6 Wochen) auch ohne Hilfsmittel durchgeführt werden.
  • Schauen Sie sich auch die obere Übungsreihe zur Prophylaxe an um einer erneuten Umknickverletzung vorzubeugen.
  • Haben Sie Geduld – mache Übungen brauchen Zeit und Arbeit und achten Sie auf Ihre Schmerzgrenze!

Bei Rückfragen melden Sie sich gerne bei uns – wir beraten Sie gern!