Unser Fußvideo

• Der Hallux valgus (Hallux = Großzehe; valgus = „schief“), auch genannt „Großzehenballen“ oder „Ballenfuß“, ist eine Fehlstellung der Großzehe mit vorspringendem Zehenballen am Grundgelenk (s. Abb 1). Der Mittelfußknochen weicht nach innen ab, der Zeh steht somit schräg in Richtung Fußaußenseite. Die Fehlstellung mit der Diagnose Hallux valgus ist auf einer Röntgenaufnahme gut zu erkennen.
• Bei der Ursache der Fehlstellung wird ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren vermutet, wie zum Beispiel das falsche/ zu enges Schuhwerk (mit erhöhtem Absatz), Fehlbelastungen und/ oder erbliche Veranlagungen mit Gelenksinstabilität, die auch im Mittelfuss liegen kann. Da diese Fehlstellung mit den Jahren immer schlimmer, aber nie wieder besser werden kann, helfen hier, anders als bei anderen Fußstellungen, keine Übungen.
• Die konservativen Behandlungsformen stellen in diesem Fall das Tragen von Schuheinlagen und/ oder einer
  Nachtlagerungsschiene dar.
• Helfen diese Maßnahmen nicht, ist eine operative Korrektur unumgänglich und bietet gute Chancen der Heilung oder zumindest der Linderung. Das gewählte Operationsverfahren hängt von dem individuellen Schweregrad bzw. dem Stadium der Fehlstellung (leicht, mittel, schwer) ab. Durch die modernen gelenkerhaltenden und stabilisierenden Operationsverfahren ist eine Wiederherstellung der Fußfunktionen möglich.

Hallux rigidus

• Der Hallux rigidus ist eine ausgeprägten Arthrose („Gelenkabnutzung/ Gelenkverschleiß“) mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenks. Ursächlich ist die Schädigung des Gelenkknorpels, bis hin zum vollständigen Verlust der Knorpelschicht und damit einhergehenden Veränderungen des Knochenlagers.
• Es bilden sich knöcherne Auswüchse um das geschädigte Gelenk, um die Gelenkfläche zu verbreitern und somit die Belastung auf den Knorpel zu mindern. Sie versteifen das Gelenk jedoch zunehmend und können aufgrund des damit verbundenen Reizzustandes im Zeh sehr schmerzhaft sein.
• Die Diagnose Hallux rigidus wird mittels einer Röntgenaufnahme sichergestellt (s. Abb.).

Hallux valgus/Hallux rigidus – Möglichkeiten der Behandlung

Konservative Behandlungsformen:

• Entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente, Kühlung des Gelenks sowie die Reduktion der Belastungen auf den Fuß
• Unterstützung durch auf Ihr Krankheitsbild angepassten Einlagen für Ihr Schuhwerk.
• Kräftigende Fußübungen (siehe untere Übungsreihe)
• Achten Sie bei den Übungen besonders auf den Kraftgewinn der „Kleinzehen-Beuger“ und -„Strecker“, um den Hallux zu entlasten.
  Leichte Zug- und Schiebebewegungen des Großzehs, führen ebenfalls zu einer besseren Beweglichkeit und Entlastung.

Langfristig ist ein operativer Eingriff im Verlauf dieses Krankheitsbildes in den meisten Fällen unumgänglich.

Operative Behandlung:

Die Art der operativen Behandlung richtet sich nach dem Ausprägungsgrad des Gelenkverschleißes: Eine Abtragung der knöchernen Auswüchse mit meistens von uns zusätzlich durchgeführter Winkelkorrektur und Verkürzung ist häufig ausreichend.

Bei einem weit fortgeschrittenem Stadium muss jedoch eine Versteifung des Gelenks vorgenommen werden, so dass eine nahezu normale Abrollbewegung des Fußes immer noch möglich ist. Hierzu werden zusätzliche Sohlenversteifungen in Kombination mit Ballenabrollhilfen im Schuh der Patienten angebracht, um das Gangbild zu unterstützen.

Es gilt, vor wie auch später nach einer etwaigen Operation: Halten Sie Ihren Fuß so beweglich wie möglich!

Achten Sie bei den Übungen besonders auf den Kraftgewinn der „Kleinzehen-Beuger“ und -„Strecker“, um den Hallux zu entlasten.
Leichte Zug- und Schiebebewegungen des Großzehs, führen ebenfalls zu einer besseren Beweglichkeit und Entlastung.

1. Fuß kippen, Kleinzehen / Großzehen abwechselnd nach oben ziehen:

• Kippen Sie den Fuß dazu abwechselnd nach außen, indem Sie die „Kleinzehen“ nach oben ziehen (die „Großzehen“ bleiben dabei fest auf den Boden gedrückt)
• und nach innen, indem Sie die „Großzehen“ nach oben ziehen (die „Kleinzehen“ bleiben dabei fest auf den Boden gedrückt).

2. Fuß beugen, Zehen einrollen:

• Beugen Sie den Fuß, indem Sie die Zehen einrollen und nach unten ziehen.

3. Fuß auf einer Blackroll vor- und zurück rollen:

• Legen Sie Ihren Fuß z. B. auf eine Blackroll und massieren Sie die Fußsohle so für ca. 3 Minuten durch vor- und zurück rollen.
• Durch die Kräftigung des Mittelfußes, wird der Großzeh (Hallux) entlastet.
• Wiederholen die Übung 3 Mal ohne dabei Schmerzen zu verursachen.

4. Mit allen Zehen ein Handtuch „greifen“, festhalten, anheben:

• Nehmen Sie im Sitzen eine hüftbreite, gerade Fußposition ein.
• „Greifen“ Sie mit allen Zehen in das Handtuch, halten es dabei fest und heben es leicht an.
• Wiederholen Sie die Übung 15 Mal für je 3 Durchgänge.

Infoflyer zum mitnehmen

gutgehen_Infoblatt_Hallux_valgus